welcome to my little world

"Sie lebt halt in ihrer eigenen Welt und das ist auch völlig ok so. Ich finds gut." Er schaut mich nicht an, als er diese Worte sagt. Ich möchte ihm ein Lächeln schenken, etwas, was zeigt, dass ich seine Zustimmung sehr schätze. Und das tue ich wirklich, oftmals werde ich als verpeilt eingestuft, als jemand, der als "paranormal" bezeichnet wird. Ehrlich gesagt war mir das vorher nie so sehr bewusst, wie abseits ich von allen lebe, mit meinen Gedanken oft abschweife und Gespräche an mir vorbeiziehen lasse, obwohl sie vielleicht sogar direkt an mich gerichtet sind. Ganz oft sitze ich mit meinen Freunden in einer Runde, in dem einen Moment erzähle ich noch total viel, im nächsten sitze ich anteilslos daneben, als sei ich gar nicht da. Keine Ahnung woher das kommt, und wenn ich es wissen würde, würde ich es vermutlich ändern. Oder ich hätte es geändert. Ich hatte das Gefühl, vielleicht bald alle zu verlieren, indem ich immer mehr zu einem Schein als zu einem Sein wurde. Ich existierte zwar, jedoch ohne jegliche Zeichen meiner Existenz abzugeben. Wie eine leere Hülle geistere ich oft durch den Tag, werde ich angesprochen, muss ich mich erst mal sammeln, mir bewusst machen, wo ich bin und von wem ich überhaupt angesprochen wurde. Viele treibt das in den Wahnsinn und ja, ich hatte Angst, dass dieser Wahnsinn für manche vielleicht stärker werden würde, als das Wollen einer Freundschaft mit mir. Ich konnte es verstehen, wer will mit jemandem stillschweigenden befreundet sein, der von nichts eine Ahnung hat. Damit ich nicht noch mehr abgestempelt wurde, sagte ich einfach gar nichts mehr. Man hätte mich wahrscheinlich gar nicht bemerkt, wenn ich keinen Körper hätte, der mich immer verriet. Ich wollte mich ändern, aber ich glaube jede weiß wie schwer es ist, eine Eigenschaft abzulegen, die einem selber gar nicht so auffällt. Ich wollte. Bis ein einziger Mensch zustimmte, dass es ok ist, so wie es ist. Ein Mensch, den ich sehr schätze. Und das machte mir bewusst, dass ich so bin. Dass ich in meiner eigenen Welt lebe, in die ich oft abdrifte und oftmals Aussetzer habe, in denen ich kaum ansprechbar sind. Vielleicht ist es nicht normal, aber was ist schon normal. Normal ist so relativ, normal ist so verdammt subjektiv definierbar. Mittlerweile bin ich froh darüber einen Platz zu haben, in den niemand anderes sonst kommt, in denen sich nur Ich und meine Gedanken befinden, in der Welt, in der ich mich zwar oft verrenne, aber doch geborgen fühle. Und warum etwas ändern, was einem Sicherheit gibt?

1 Kommentar:

N.† hat gesagt…

es ist schön deine worte wieder zu lesen, ich habe sie vermisst.