und ein teil meines herzens ging mit dir

Vor einem Jahr lag ich heulend wegen einem Nervenzusammenbruch in den Armen meiner Mutter, weil die Welt um mich herum in diesem Moment zerbrach. Ich verlor meine beste Freundin und meine Liebe, von der ich geglaubt hatte, sie würde irgendwann mal die Liebe meines Lebens werden. Und heute, heute liege ich wieder hier, weinend und mich fragend, warum ich nie mehr gekämpft habe.
Früher waren wir beide es, die lachend über das Feld gerannt sind. Die sich jede Sekunde geschrieben haben, die sich nachts angerufen haben. Die am Telefon Karaoke gesungen haben und sich spontan auf dem Rad besucht haben. Die sich mit Tee und einer Decke eingekuschelt haben. Die Schlitten gefahren sind und Plätzchen gebacken haben. Die in die Stadt gegangen sind, um sich zu blamieren und Modenschauen zu veranstalten. Die zueinander gehalten haben, egal was kam. Die zwar kindisch waren, aber dafür glücklich. Wir haben so viel gelacht und soviel geweint. So viel miteinander erlebt und eine zeitlang das jeden Tag. Ich habe mich immer gefreut in die Schule zu gehen, weil ich dich da gesehen habe. Du warst meine beste Freundin, mein Gegenstück. Wir waren so gleich, so gleich in unseren Ansichten, in unserer Art und in unserem Charakter. Nicht umsonst dachten alle, wir wären Schwestern. Aber nein, wir waren ein Team, einfach unschlagbar und gegen den Rest der Welt.
Heute sind es du und sie. Und ich merke erst jetzt, ein Jahr später, dass du die beste Freundin warst, wie ich sie immer haben wollte. Ich merke es jetzt, was du mir alles gegeben hast. Ich merke erst jetzt, was ich hatte und ich bin der dümmste Mensch, weil ich es einfach so zugelassen habe. Du fehlst mir so, mir fehlen unsere Gespräche, dass ich nicht mehr die erste bin, der du all deine Geheimnisse erzählst, wenn du mir überhaupt noch was erzählst. Ich möchte dich zurück, wieder mit dir unter eine Decke gekuschelt liegen und kichernd über Jungs reden. Doch das ist vorbei, denn ich weiß, dass ich dir nicht fehle. Du warst meine allerbeste Freundin, mein Licht, meine Hoffnung. Und das dieses Licht einfach erloschen ist, bringt mich ständig dazu gegen Sachen zu laufen und mir wehzutun. Wieso merken Menschen erst dann was sie hatten, wenn es weg ist? Wieso, verdammt noch mal? Du fehlst mir so, unsere Zeit fehlt mir so, dass es weh tut. Das ist alles.

1 Kommentar:

Jasna hat gesagt…

oh süße.. ich verstehe nicht wie man dich gehen lassen kann..