give me hope in the darkness

"(..) Sie meinen, dass Träume so eine Art Zwischenstufe zwischen dem Diesseits und dem Jenseits sind, vergleichbar mit dem Besuchsraum im Gefängnis. Man ist zwar im selben Zimmer, aber in getrennten Welten. (..) Es hat rein gar nichts mit Religion zu tun, auch nichts mit psychischer Labilität, sondern mit einem natürlichen menschlichen Instinkt, nämlich dass man hofft, auch wenn es eigentlich keine Hoffnung mehr gibt. Es hat mit Liebe zu tun, damit, dass man einen geliebten Menschen verloren hat, der wie ein Teil von einem selbst war, und dass man nahezu alles dafür tun würde, ihn zurückzubekommen. Es ist die Hoffnung, dass man diesen Menschen eines Tages wiedersieht, dass man sich ihm noch immer nahefühlen kann. Früher habe ich geglaubt, Hoffnung ist ein Zeichen von Schwäche. Aber das stimmt nicht, im Gegenteil - es ist die Hoffnungslosigkeit, die schwach macht. Hoffnung macht stark, denn durch sie beginnt man langsam, einen Sinn in dem zu erkennen, was geschehen ist. Nicht unbedingt den Sinn, warum man den geliebten Menschen verloren hat, sondern eher den Sinn dessen, dass man selbst weiterlebt. Denn die Hoffnung ist ein Vielleicht. Ein "Vielleicht sind die Dinge irgendwann nicht mehr so beschissen". Und dieses Vielleicht macht alles sofort ein bisschen leichter."
Aus: "Ich schreib dir morgen wieder" von Cecilia Ahern

Keine Kommentare: