Die eisige Luft erschwert mein Atmen. Bei jedem Ausatmen bildet sich weißer Rauch, der aber, genauso schnell wie er rauskam, auch wieder verblasst. Der Nebel liegt schwer in der Luft und der Raureif glitzert, wie ich es zuletzt vor einem Jahr gesehen habe. Die Angst vor dem ersten Schultag schnürt sich in meiner Brust zusammen, während meine Beine vor Kälte zittern. Unwiderruflich fährt meine Zunge aus meinem Mund, als schwere Schneeflocken beginnen, vom Himmel zu fallen. Meine Hände sind so unendlich rau, sind sie immer zu dieser Jahreszeit. Die Musik in meinen Ohren ist so laut, so laut, dass es mir eigentlich kaum ermöglicht wird zu denken. Ich tue es trotzdem. Ich denke daran, wie glücklich ich eigentlich sein müsste. Wie glücklich, diese ganzen kleinen Dinge sehen zu können. Wie glücklich, so eine tolle Familie zu haben, die mir immer Rückhalt gibt. Wie glücklich, halbwegs nach meinen Wünschen leben zu können und nicht auf der Straße zu sitzen. Wie glücklich, dass ich Freunde habe. Wie glücklich, überhaupt leben zu können.
Und doch bin ich es nicht.


Das macht mich vielleicht zum schlechtesten Menschen auf der ganzen Welt.

3 Kommentare:

N.† hat gesagt…

nein, nein, nein
das macht dich nicht zu einen schlechten menschen.
du kannst nichts dafür
wenn du das glück nicht in deinen herzen spürst.
du brauchst vielleicht ein stück
mehr leben,
mehr sicherheit,
mehr freiheit,
mehr liebe.

Jasna hat gesagt…

wenn du eins nicht bist, dann ein schlechter mensch! Es ist vollkommen normal unglücklich zu sein wo man glücklich sein sollte..

N.† hat gesagt…

ich weiß nicht, ob ich immer die passende worte finde. manchmal kocht meine worte über, und ich schreibe, schreibe, schreibe. aber es gibt auch diese leere die mich tage lang bewachen. wie ist es bei dir?
aber du bist lieb, du schenkst mir so schöne worte. ich danke dir, das du so nett zu mir bist.